Faszinierend, geheimnisvoll, mystisch und wunderschön – so lässt sich der Harz vor allem in den Herbstmonaten wohl am besten beschreiben. Dass der Höhenzug zwischen Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Thüringen aber auch kulinarisch was zu bieten hat, das konnte ich am Wochenende selbst erfahren.
Nach einem schönen Wandertag machte sich bei mir und meinen Wanderfreunden der Hunger bemerkbar. Die Wanderleiterin hatte daher einen Besuch im Jagdschloss Windenhütte vorgeschlagen. Ohne Ortskenntnis ist das Gasthaus aber nur schwer zu finden. Denn es ist gut vier Kilometer abseits regulärer Straßen tief im Wald versteckt. Abgelegen aber auch sehr idyllisch konnten wir den Wandertag hier beschließen. Im Garten des Gasthauses konnte man sogar mit den hauseigenen Rindern auf „Kuschelkurs“ gehen.
Der Gastraum ist rustikal und sehr gemütlich gestaltet und das Personal zuvorkommend und freundlich. Kleine Missverständnisse bei der Getränkebestellung wurden ohne Zögern zu Gunsten der Gäste geändert. Neben der regulären Speisekarte gab es zudem eine spezielle Pfifferlingskarte. Von dieser entschied ich mich für eine hausgemachte Hirschroulade mit Pfifferlingen, Kartoffeln und einem Jus, also einer Bratensauce aus konzentriertem Fleischfond.
Typisch für Wild war die Roulade etwas trockener als man es vielleicht von einer Rinderroulade gewohnt ist. In Verbindung mit dem Jus und den Pfifferlingen fiel das aber gar nicht auf – denn die frischen Pilze dominierten nicht nur geschmacklich, sie sorgten auch für eine saftigen Abrundung. Leidglich bei der Präsentation hätte ich mir ein wenig mehr Inspiration gewünscht.
Für Freunde klassischer und regionaler Küche mit einem Fokus auf Wild ist das Jagdschloss Windenhütte auf jeden Fall einen Besuch wert.